Mit Hitlers Einmarsch in Polen 1939 begann der zerstörerischste Krieg, den es bis dahin je gegeben hatte. Millionen von Menschen aus ganz Europa flohen vor den Nazis, viele von ihnen nach Bordeaux. Die einzige Fluchtroute in die Freiheit führte über Portugal, doch die Landesgrenzen wurden für Flüchtlinge geschlossen. Der damalige portugiesische Konsul in Bordeaux, Aristides de Sousa Mendes, stand vor dem größten Dilemma seines Lebens…

Zeitzeugen aus verschiedenen Ländern berichten in bewegenden Interviews von ihrer gefährlichen Reise nach Bordeaux, von wo aus sie ihre Flucht fortzusetzen hofften. Sie erinnern sich an Sousa Mendes und sein Entsetzen über die Situation; als er beschloss, sich den Befehlen seiner eigenen Regierung zu widersetzen; und wie er sich im Juni 1940 daran machte, in einem Wettlauf mit der Zeit so viele Visa für Flüchtlinge wie möglich auszustellen. Der portugiesische Diktator Salazar konnte den Ungehorsam seines Diplomaten nicht dulden: Sousa Mendes wurde bald aus seinem Amt und seiner diplomatischen Laufbahn entlassen; seine Kinder wurden gezwungen, Portugal zu verlassen. Und dieses Tor in der Fluchtroute wurde wieder geschlossen.

Die Zeugenaussagen werden von Experten sowie mit Hilfe historischen Filmmaterials und Dokumenten aus internationalen Archiven eingeordnet. Von seinen Nachkommen erfahren wir dabei mehr über den Menschen Sousa Mendes und seine aufgeschlossene Persönlichkeit.

So erinnert diese Dokumentation an ein wichtiges Kapitel in der Geschichte des Zweiten Weltkriegs und an einen Mann, dessen Mut dazu beitrug, Tausende von Menschenleben zu retten. Was den Menschen, die gerettet wurden, bleibt, ist ein Gefühl der Dankbarkeit und der Anerkennung des Opfers von Sousa Mendes.