Im Sommer 1980 rufen die Arbeiter der Danziger Leninwerft einen Streik gegen die staatliche Unterdrückung aus. Die zum damaligen Zeitpunkt verbotene Arbeiterbewegung führt mit Vehemenz zur ersten unabhängigen Gewerkschaft Polens, der Solidarność. Sie stellt sich dem kommunistischen Regime entgegen, bis ihre Vertreter 1989 am Runden Tisch ein neues Polen ins Leben rufen. Zu Wort kommen Solidarność-Anhänger und Zeitzeugen.
Die Volksrepublik Polen gehört zur Kaderschmiede der Sowjetunion. Als die polnische Bevölkerung zusehends vom kommunistischen Kurs abweicht und ihre Unzufriedenheit kundtut, beginnt ein Kräftemessen mit dem Staat. Ermutigt vom Besuch des ersten polnischen Papstes, Johannes Paul II., verstoßen die Arbeiter der Danziger Leninwerft im Sommer 1980 gegen das Gesetz und rufen einen Streik aus. Die Dokumentation betrachtet, wie aus dieser verbotenen Arbeiterbewegung die erste unabhängige Gewerkschaft hervorgeht und sich dem kommunistischen Regime entgegenstellt: Solidarność.
Unterstützt von der katholischen Kirche und oppositionellen Intellektuellen führt die Bewegung einen Kampf um die Rechte der wirtschaftlich gebeutelten Arbeiter. Aus Angst vor Kontrollverlust lässt die polnische Regierung ihre Bürger auf Schritt und Tritt überwachen und filmen. Solidarność hingegen sucht Hilfe bei Dokumentarfilmern und internationalen Journalisten. Im Wettstreit der Bilder prallen die Ideologien aufeinander. Doch die Solidarität siegt – weil die ganze Welt nach Danzig blickt, ist die Partei zum ersten Mal gezwungen, den Forderungen der Arbeiter nachzugeben. Selbst die Ausrufung des Kriegsrechts kann den Wandel in Polen nicht mehr aufhalten. Solidarność wirkt im Untergrund weiter und schafft es 1989 zurück auf die politische Bühne.
Zu Wort kommen Solidarność-Anhänger, Kameramänner und Zeitzeugen, ebenso wie die berühmte polnische Regisseurin Agnieszka Holland und ein damaliges Parteimitglied. Basil Kerski, der Direktor des Europäischen Solidarność-Zentrums in Danzig, erzählt aus heutiger Sicht die polnische Geschichte, die Europa für immer verändern sollte. Denn die Ereignisse vom Herbst 1989 in der DDR sind nur das fulminante Finale einer Revolution von unten, unmittelbar gekrönt vom Fall der Mauer.
Distribution
Bettina Offermann
Christine Baron
distribution@looks.film
Producer
Gunnar Dedio
Eine Koproduktion von
LOOKSfilm, NDR/Arte
Drehbuch & Regie
Ania Szczepanska
Creative Producer
Christin Schutta
Foto © Michał Bukojemski