Inspiriert von W.G. Sebalds Buch und basierend auf Archivmaterial aus dem Zweiten Weltkrieg stellt der Film die Frage: Ist es moralisch vertretbar, die Zivilbevölkerung als Mittel des Krieges einzusetzen? Ist es gerechtfertigt, Massenvernichtung mit höheren „moralischen“ Idealen zu entschuldigen? Die Frage ist heute noch genauso aktuell wie vor 80 Jahren. Ihre Dringlichkeit zeigt sich auf tragische Weise im aktuellen politischen Geschehen.
Eindrücke von den Filmfestspielen in Cannes
Der ukrainische Regisseur Sergei Loznitsa arrangiert in seinem Film „Luftkrieg – Die Naturgeschichte der Zerstörung“ historische Aufnahmen aus deutschen und britischen Archiven zu einem bildmächtigen Essay über das Wesen des Krieges. Wir sehen die deutsche Fachwerkidylle der Vorkriegszeit, die Fertigungsstraßen der Kampfflugzeuge, die schreckliche Schönheit der nächtlichen Bombenteppiche aus der Luft und das menschliche Leid in den rauchenden Trümmern am Boden.
Dabei geht es Loznitsa nicht um Revanchismus oder die Relativierung historischer Schuld, sondern um den Versuch, die unfassbaren Dimensionen moderner Kriegsführung in Bildern und Tönen einzufangen. Statt die Perspektive der kriegführenden Parteien einzunehmen, werden die technischen Prozeduren und Abläufe der hochindustrialisierten Kriegsmaschinerie den Bildern des menschlichen Leids gegenübergestellt.
„With Russian bombs falling on maternity hospitals, theaters and other places crowded with sheltering civilians, ‘The Natural History of Destruction’ transformed into a film less about the past than the present“ The Washington Post
Distribution
Bettina Offermann
Christine Baron
distribution@looks.film
Produzent:innen
Regina Bouchehri
Gunnar Dedio
Eine Koproduktion von
LOOKSfilm, Atoms & Void BV und Studio Uljana Kim
In Zusammenarbeit mit
RBB
Drehbuch & Regie
Sergei Loznitsa
Förderungen
MDM, Medienboard, BKM und Eurimages