2017 | Dokumentarfilm | 105′ |  Hitlers Hollywood (2017) on IMDb

Hitlers Hollywood

Das NS-Kino war die dunkelste Epoche deutscher Filmgeschichte. Was verraten uns diese Filme über das Dritte Reich und seine Menschen? Eine technisch perfekte industriell vorgefertigte Produktionsmaschine zur Gleichschaltung und Manipulation der Massen. Wie funktionierte Hitlers Traumfabrik?

Wir fragen was uns das nationalsozialistische Kino über das Dritte Reich und seine Menschen verrät? Und: Wie wirken diese Filme, ihre Mythen und Erzählungen, ihre offenen Lügen und ihre versteckten Wahrheiten weiter? Was folgt aus unseren Feststellungen für uns, die Generation der Enkel?

Das NS-Kino war ein staatlich gelenktes, rigider politischer und kultureller Zensur unterworfenes Kino. Zugleich wollte es „großes Kino“ sein; es verstand sich als ideologische wie ästhetische Alternative zu Hollywood. Eine deutsche Traumfabrik.

Es war ein in industriellen Verfahrensweisen produziertes staatliches Studiokino, das sein eigenes Starsystem etablierte, und sich nach allen Regeln der Kunst und mit modernsten Mitteln vermarktete. Man wollte das amerikanische Kino mit seinen eigenen Mitteln schlagen. Das nationalsozialistische Kino dachte groß. Es war technisch perfekt gemacht. Die Filme waren von großer Emotionalität; sie weckten Sehnsüchte, ließen träumen, boten Zuflucht. Es sollte nach den Wünschen der Machthaber erziehen und unterhalten. Es war industriell vorgefertigt zur Manipulation der Menschen zur Gleichschaltung der Massen, um Hass zu wecken, und Einverständnis, Opferbereitschaft und Duckmäusertum.  Vielleicht waren die Gefühle, die diese Filme weckten, oft ein Selbstbetrug, falsche Gefühle. Aber es waren eben Gefühle. Nur so ist die Wirkungskraft des NS-Kinos zu erklären. Es war volkstümlich, und befriedigte die Sehnsüchte breiter Gesellschaftsschichten. Millionen gingen seinerzeit ins Kino.

Etwa 1000 Spielfilme wurden in den Jahren 1933-1945 in Deutschland hergestellt. Bei den wenigsten handelt es sich um offene Propaganda. Aber noch weniger, der im Nationalsozialismus produzierten Filme sind umgekehrt harmlose Unterhaltung. Wir stellen diese Filme und die Menschen hinter ihnen vor. Wir erklären, wie Propaganda funktioniert, wie Feindbilder und Werte, Liebe und Hass durch die Leinwand in die Köpfe gepflanzt werden.

Welche Träume träumten die Deutschen in ihrer ureigenen germanischen Traumfabrik? Wovon sollten sie träumen, wenn es nach den Machthabern ging? Und welche Träume wurden ihnen verboten? Wie viel Hollywood steckt in Hitlers Traumfabrik?

Distribution
Bettina Offermann
Christine Baron
distribution@looks.film

WIDE HOUSE

Producer
Gunnar Dedio

Eine Koproduktion von
LOOKSfilm, Arte/ZDF

Drehbuch & Regie
Rüdiger Suchsland

Creative Producer
Martina Haubrich, Sarah Schmidt

Förderung
Medienboard Berlin-Brandenburg, Filmförderung Hessen